In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage: „Wir wird ein Auto entsorgt?“ – Seit den 70er Jahren gibt es in Deutschland Gesetze, die das Recycling vorschreiben. Die Entsorgung von Autos läuft grundsätzlich folgende fünf Schritte ab:
- Flüssigstoffe werden entfernt
- Verwertbare Kfz-Ersatzteile werden für den Weiterverkauf ausgebaut
- Das Auto wird gepresst und geschreddert
- Die geschredderten Teile werden sortiert
- Die sortierten Teile werden dann weiterverarbeitet
Zu 1.: Flüssigstoffe werden entfernt
Ein Auto hat viele flüssige Stoffe. Die müssen noch vor der eigentlichen Autoentsorgung entfernt werden. Das liegt daran, weil die Autoentsorgung meist mechanisch ist. D.h. es werden Sachen geschreddert, gepresst, sortiert. Wenn flüssige Stoffe nicht von Anfang an beseitigt werden, besteht die Gefahr, dass diese im weiteren Verlauf der Autoverschrottungherausfließen. Da aber die meisten Flüssigkeiten im Auto unnatürliche Mixturen sind, besteht hier die Gefahr der Umweltverschmutzung. Deswegen wird vor jeder Autoverwertung als aller erstes jede Form von Flüssigkeit aus dem Auto abgepumpt bzw. speziell entsorgt.Beispiel Motoröl
Dazu zählt beispielsweise der Motoröl. Der Motoröl wird nicht nur für die Autoverschrottung entleert. Auch muss der Motoröl schon davor ständig gewechselt werden. Daher bieten fast alle Autowerkstätten den Öl-Wechsel-Service an. Das Öl muss vor der Autoverwertung entsorgt werden, damit das Öl kontrolliert entsorgt werden kann. Auf Schrottplätzen, wie auch in Autowerkstätten gibt es spezielle Öl-Entsorgungs-Vorrichtungen. Hier wird das alte Öl gesammelt und speziell zum Recycling gebracht, wo es zur erneuten Nutzung weiterverarbeitet werden kann.Beispiel Scheibenwasser
Zu den etwas ungiftigeren Abfällen zählt das Wasser in den Scheibenwasser-Tanks. Hierbei handelt es sich meist um normales Wasser mit Reinigungsmittel bzw. Duftstoffen vermischt.Beispiel Kühlwasser
Auch wird das Motorwasser abgepumpt bzw. ausgetropft. Das Wasser wird zur Kühlung des Motors verwendet daher wird es meist auch Kühlwasser genannt. Hierbei handelt es sich meist um destilliertes Wasser – d.h. reines H2O ohne Mineralstoffe, wie es beispielsweise im Trinkwasser der Fall ist. Zu den riskantesten Flüssigstoffen im Auto, welches vor der Verschrottung entleert werden muss, zählt daBeispiel Benzin bzw. Diesel
s restliche Benzin bzw. der Diesel, der sich noch im Tank befindet. Dieser wird ebenfalls mit einer Pumpe entleert. Das Benzin kann jedoch nicht ohne weiteres verwendet werden, da es verunreinigt ist. Damit das Benzin verwendet werden kann, muss es zunächst durch einen Filter, in der die Fremdstoffe entfernt werden.Zu 2.: Verwertbare Kfz-Ersatzteile werden für den Weiterverkauf ausgebaut
Ein Auto besteht in etwa aus 10.000 Teilen. Die Einzelteile sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Es gibt als keine Universal-Teile in einem Auto. Ein wesentlicher Faktor für den Weiterverkauf eines Ersatzteils ist der Restwert. Dieser wird von zwei wesentlichen Faktoren beeinflusst. Einerseits stellt sich die Frage, in wie weit das Ersatzteil abgebraucht wurde. Wenn das Teil zu alt und zu verschleißt ist, hat es keinen hohen Restwert mehr. Andererseits spielt auch die Verfügbarkeit eines Ersatzteile eine große Rolle. Wenn ein Autohersteller insolvent wird und nicht mehr produziert, dann gibt es die Einzelteile meist nur noch auf dem Auto-Schrottplatz. Daher werden die Ersatzteile am Auto vor der Autoverschrottung auf den Restwert geprüft. Die Ersatzteile, die am meisten ausgebaut werden, bevor das Auto verschrottet wird, ist der Katalysator. Im Katalysator befinden sich seltene Metalle. Die Felgen sind ebenfalls für die Autoverschrottung meist nicht geeignet. Was eigentlich fast immer ausgebaut wird ist der alte Airbag. Der Airbag enthält Sprengstoff. Deswegen darf man den Airbag nicht mit dem Auto verschrotten. Im Verschrottungs-Prozess würde eine Explosion einen großen Schaden anrichten und evtl Mensch oder Maschine beschädigen. Nachdem alle Teile ausgebaut wurden, die einen Restwert haben, kann mit der eigentlichen Entsorgung begonnen werden. Alle anderen Ersatzteile, die nicht so wertvoll sind, verbleiben im Auto.Zu 3.: Das Auto wird gepresst und geschreddert
In die Presse kommt nicht nur die Karosserie, sondern das Auto insgesamt mit allen Ersatzteilen, die nicht ausgebaut wurden. Die Presse hat einen praktischen Grund: der Transport soll erleichtert werden. Da nicht jede Autoverschrottung einen eigenen Industrie-Schredder hat, muss das Auto für den Transport vorbereitet werden. Je stärker die Presse ist, umso mehr Autos kann man zur gleichen Zeit transportieren und umso günstiger wird der Transport. Meist gehören auch die Scheiben zu den Ersatzteilen, die nicht so wertvoll sind somit auch mit entsorgt werden. In der Presse zerplatzen dann die Scheiben. Der Schredder zerkleindert das Auto in sehr kleine Teile. In kleiner Form lassen sich die übrigen Teile viel einfacher recyclen.Zu 4.: Die geschredderten Teile werden sortiert
Der erste Sortier-Schritt direkt nach dem Schreddern ist, dass ein Magnet an die geschredderten Kleinteile gehalten wird. Die magnetischen Kleinstteile werden von diesem Magneten aufgefangen und aussortiert. Alles was magnetisch ist, jede Form von Stahl bzw. Eisen wird aussortiert. Diese magnetischen Kleinstteile werden zum Stahlwerk transportiert. Dort werden diese eingeschmolzen und für den erneuten Gebrauch vorbereitet. Dies ist der Großteil eines Autos. Im weiteren Verfahren passieren die geschredderten Teile verschiedene Sortiermechanismen. Letzten Endes entsteht am Ende jeder Autoverschrottung 10 verschiedene Materialien:- Stahl
- Aluminium
- Plastik und Gummi
- Flusen – aus Sitzbezügen etc.
- Metall und Kunststoff
- Kleine Kabel aus der Fahrzeugelektronik
- Schwere Metalle
- große Kunststoffteile
- Elektrische Bauteile
- Glassplitter und Sande